2023

Made in Haps

Workshop:

Teilnehmende Gruppe: 15 - 25 Personen

Alter: 15-25 Jahre (w./d.)

Dauer: 2 bis 3 Wochen

Kooperation: Bildungszentrum der Justizvollzugsanstalt Zweibrücken (geschlossener Jugend-Frauen-Vollzug)

Eine Kooperation mit dem Frauenvollzug des Bildungszentrums der Justizvollzugsanstalt Zweibrücken. Das Workshop Format richtet sich ausschließlich an junge Frauen* aus dem geschlossenen Vollzug und ermöglicht den Teilnehmenden häufig den ersten Kontakt mit Bildender Kunst und Kultureller Bildung. Mit dem Ziel eine künstlerische Praxis zu vermitteln, fördert der Workshop die persönliche und menschliche Entwicklung.

Der Titel für den Workshop (2023) wurde von einer Teilnehmerin selbst ausgewählt und bezieht sich auf den Slang Begriff “Haps”, das dem arabischen Wort "حبس" (ḥabs) entstammt. In Deutschland wird der Ausdruck oft in der Jugendsprache, insbesondere in urbanen Gebieten und in bestimmten Subkulturen verwendet und bedeutet "Gefängnis" oder "Haft".

Innerhalb von zwei Wochen werden die grundlegenden Fähigkeiten im Umgang mit einer Nähmaschine erlernt und Techniken vermittelt eigene Outfits zu designen. Das Ergebnis ist eine Kollektion selbst entwickelter Kleidungsstücke, die sowohl Freizeit- als auch (Haft)Anstaltskleidung kombiniert. Die individuellen Ergebnisse werden von den Teilnehmenden in der Form eines Fashion Editorials (Foto-Shooting) präsentiert. Die entstandenen Fotos unterliegen dem persönlichen Datenschutz und den Sicherheitsrichtlinien der Justizvollzugsanstalt und bleiben solange im Depot der Justizanstalt unter Verschluss, bis die Inhaftierten wieder freigelassen werden. Gleiches gilt für die Kleidungsstücke, die der strengen Kleiderordnung während der Haftzeit widersprechen. In diesem Kontext werden Fragen nach persönlicher Identität und individuellen Ausdrucksformen anhand von Kleidung verhandelt. Insbesondere gibt der Workshop jungen Frauen die Möglichkeit, während einer Zeit strenger Kontrolle und Überwachung die Freiheit künstlerischen Schaffens kennenzulernen und über neue, kreative Wege zu erproben.

Foto: © Sebastian Schwab

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